Die Bewohner der Burganlage
Nach dem Aussterben der Familie von Krewet im Mannesstamme (1638) lässt sich eine lückenlose Aufzählung der Bewohner auf der Vernaburg nicht mehr rekonstruieren.In der Literatur finden sich wenige Stellenmit Angaben dazu. Es wird geschildert, dassdie Burg als Witwenwohnsitz genutzt wurde.Auch finden sich Hinweise auf die Unterbringungeines Archivs.
Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts finden sich im Einwohnerverzeichnis von Verne(vorstehende Seite) Angaben über die Miete rauf der Vernaburg (Krewetburg). Dort werden jedoch keine Angaben über den Zeitpunkt und die Dauer der Mietverhältnisse gemacht. Ab ca. 1880 erst lassen sich die Bewohnerlückenlos rekonstruieren. Zu diesem Zeitpunktzieht Kasper Iseken mit seiner Frau Christine und der Familie auf die Burg. Er übernimmt die Aufgabe des Wiesenwärters für die von Brenkschen Flößwiesen, welche sich nordwestlich der Burg befinden.
Die Familie hat 10 Kinder. Nach dem Tode Kasper Isekens (1926) übernimmt sein jüngster Sohn Anton im Alter von 21 Jahren das Pachtverhältnis. Aus der Ehe mit seiner Frau Berhardine gehen 2 Kinder hervor. Er führt zunächst die Tätigkeit des Wiesenwärters weiter aus, errichtet aber dann im Jahre 1933 eine Sommerwirtschaft. Diese wird ab 1959 durchseinen Sohn Josef weitergeführt. Als dieser 1969 stirbt, übernimmt seine Frau Elisabeth die Gastwirtschaft. Das Pachtverhältnis endete 1975 und damit auch der Betrieb des Ausfluglokals.
1975 zog der Paderborner Kaufmann Wilhelm Saamer mit seiner Frau und seiner Tochter auf die Vernaburg und gestaltete große Teile im Außenbereich neu.
Das Pachverhältnis wurde 1984 durch Günther Naerger abgelöst. Familie Naerger hat 3 Kinder und bewohnt derzeitig das Anwesen.
Das Leben auf dem Burggelände
Da sich die noch bewohnbaren Gebäudeteile der Ruine auf das Torhaus mit angrenzendem Turm bzw. dem Ostturm beschränkten, standen als nutzbare Wohnfläche nur wenige Quadratmeter zur Verfügung. Die Bewohner der Burganlage lebten bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in bescheidenen Verhältnissen. Der Alltag wurde geprägt durch die Arbeit in der Landwirtschaft.
Durch die abseitige Lage waren die Bewohner auch einer größeren Gefahr ausgesetzt. Im Winter 1945/46 kam es zu einem nächtlichen Überfall durch umherziehende ehemalige Kriegsgefangene. Bernhardine Iseken konnte jedoch über das Eis des zugefrorenen Burgteiches flüchten.