Das Torhaus

Unmittelbar rechts neben der Zufahrt zur Hauptburg befindet sich noch heute das ehemalige Torhaus. Der Name bringt dieses Gebäude in den direkten Zusammenhang mit dem einstigen Burgtor. Das Gebäude ist auf einem Sockel aus Bruchsteinen errichtet worden. Bis auf die Nordostseite (mit angrenzendem Torturm) waren einst alle Wände in einer Fachwerkkonstruktion errichtet worden. An der Nordostseite ist noch heute eine “Kanonenrohröffnung” erkennbar. Die Eingangstür zum Torhaus befand sich ursprünglich direkt hinter der Bruchsteinmauer an der rechten Seite (siehe Bild links oben).
Eine hölzerne Bodenklappe im hinteren Raum führte noch bis 1975 in den darunterliegenden Keller.
Das Gebäude steht in direkter Verbindung mit dem Torturm (TT).
An der zum Herrenhaus zugewandten Dachseite befand sich ursprünglich nur eine Dachgaube.

Verwendungszweck

Das Torhaus dürfte dem Wärter als Arbeitsstätte und Wohnung gedient haben. In unmittelbarer Nähe befand sich das Burgtor mit der Zugbrückeneinrichtung.

Von ca. 1880 bis 1975 wurde das Gebäude über 3 Generationen durch die Familie Iseken bewohnt. Vor der postalischen Neustrukturierung (Krewetstraße 3) trug das Haus in Verne die Nummer 109. Da es sich zusammen mit dem Ostturm (E1) seit der frühen Zerstörung der Burg lange Zeit um das einzige bewohnbare Gebäude auf dem gesamten Anwesen gehandelt hat, ist davon auszugehen, dass es vor 1880 ebenfalls für Pächter bzw. Verwalter als Wohnung diente.

In den 1990er Jahren diente es dem derzeitigen Pächter Günther Naerger als Steuerkanzlei. Heute wird es als Privatwohnung genutzt.


Bauliche Veränderungen

Nach Zeichnungen von Brand und Bauch aus der Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich früher auf der Rückseite des Gebäudes ein kleiner Anbau. Dieser wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen Stall mit Viehküche ersetzt.
1975/76 wurde das Gebäude nach hinten verlängert. Der seitliche Wohnbereich ist neu hinzugekommen. Die Eingangstür wurde von der Vorderseite des Gebäudes an die Vorderseite des neuen Anbaus verlegt. Die Gefache der Giebelseite aus Ziegelstein wurden verputzt und weiß gestrichen. Hinter dem Wohngebäude entstand ein Wirtschaftstrakt mit Pferdeboxen und Hundezwinger.
In den 1990er Jahren wurde eine seitliche Zugangstür eingebaut.

Rekonstruierte Grundrisszeichnung des ehemaligen Torhauses mit Torturm und Anbau (ca. 1850).
Rekonstruierte Grundrisszeichnung des ehemaligen Torhauses mit Torturm und Anbau (ca. 1850).