Der Burggraben

Der die Burganlage umgebende Wassergraben wird heute indirekt durch einen Nebenarm (Mühlengraben) der Heder gespeist. Ein System aus Gräben und unterirdisch verlegten Rohren führt der Anlage an der nordöstlichen Seite an 3 Stellen Wasser zu.
Der Auslauf erfolgt an der Südseite. Die Tiefe des Wassers innerhalb der Gräfte variiert zwischen ca. 20 und 80 cm.
Nach mündlicher Überlieferung diente um 1920 noch ein ausgehöhlter Baumstamm als Ablauf. Dieser soll sich im Bereich des Südturms inmitten der Gräfte befunden haben und schräg zur Wasseroberfläche ausgerichtet gewesen sein.

Über die Art und Weise der Bewässerung zur Erbauungszeit gibt es keine verlässlichen Angaben mehr. Aufgrund der geringen Entfernung zwischen Burggraben und Heder ist eine Speisung durch dieselbe naheliegend.

Es gibt allerdings selbst auf den Karten des frühen 19. Jahrhunderts keine Darstellungen in Form eingezeichneter Zuläufe die dieses bestätigen würden. Deshalb ist grundsätzlich auch die Möglichkeit, dass die Gräfte als stehendes Gewässer (wie bei vielen Wasserburgen) ausgebildet war, nicht zu vernachlässigen. In jedem Fall war der Graben deutlich tiefer als heute. Um einen wirksamen Schutz darzustellen, betrug die Wassertiefe einst ca. 1,5 bis 2 Meter. Durch die Überflutung des Geländes zwischen dem Haupthaus und dem Ringwall war dieses doppelt gesichert.

Im 19. Jahrhundert diente der ca. 7 Morgen große Burggraben als Karpfenteich. Im Winter wurde das Eis in der Gräfte von Getränkehändlern und Brauereien mit Pferd und Wagen abgeholt und zur Kühlung eingesetzt.