Der Westturm
Der Westturm ist der kleinste Eckturm der Hauptburg. Der Erhaltungszustand ist relativ schlecht. Diese Umstände, in Verbindung mit der abseitigen Lage, dürften auch mit ein Grund dafür sein, dass es nur wenige Zeichnungen bzw. Bilder des Turmes gibt. Auffällig ist seine Ausrichtung in Verbindung mit der Gesamtanlage. Im Gegensatz zum Süd- und Ostturm verlaufen seine Achsen nicht parallel zu den Befestigungsmauern, sondern nahezu parallel zu den Himmelsrichtungen. Auch in bautechnischer Hinsicht lassen sich ebenfalls nur wenig Parallelen erkennen. Rechts vom Eingang befindet sich eine Schießscharte, die keine freie Sicht ermöglicht, sondern durch das Erdreich des Walls verdeckt wird.
Die unteren Ecken der Außenmauern zur Gräfte hin sind recht stark „ausgespült“. Denkbar ist auch, das der Turm noch aus einer früheren Befestigungsanlage oder Burgstelle stammt und in die Vernaburg integriert wurde. Ebenso ist denkbar, dass es sich um einen Planungsfehler oder um eine später vorgenommene Änderung der Gesamtanlage handelt. Der Turm verfügt erkennbar über keinerlei Fenster, sondern lediglich über Sichtöffnungen und Schießscharten. Die Öffnungen sind im Gegensatz zu den Fenstern der anderen Türme nur an den Senkrechten mit Sandstein eingefaßt.
Verwendungszweck
Über seinen ursprünglichen Verwendungszweck liegen keinerlei Angaben vor. Vermutlich hat der Turm eine reine Wachfunktion gehabt.
Bauliche Veränderungen
Im Sommer 1974 ist ca. 1 m seiner Höhe durch Vandalismus abgetragen worden. Die Steine sind größtenteils in die Gräfte geworfen worden und sollten der wahnwitzigen Idee dienen, eine Art „Übergang“ über das Wasser zu bilden.